Interview: Was ist KiRA-Consult?

 

 

Andreas Böning, Diplom-Kaufmann, ist seit Juli 2010 Verwaltungs- und Finanzverantwortlicher von Kinderrechte Afrika e. V. Im Oktober 2014 übernahm er auch die Funktion des Geschäftsführers des Vereins. Zudem ist er für dessen Beratungsdienst KiRA-Consult verantwortlich. Was es damit auf sich hat, erklärt er im Interview.

 

Herr Böning, aus welcher Idee heraus ist die Beratungsabteilung KiRA-Consult entstanden? Und seit wann betreuen Sie diesen Bereich?

 

KiRA-Consult entstand aus der Überlegung heraus, dass die Mitarbeitenden von Kinderrechte Afrika e. V. ihr sehr weitreichendes und vielfältiges Fachwissen auch anderen Organisationen zur Verfügung stellen sollten. Außerdem mussten wir neue Wege erschließen, um Einnahmen zur Finanzierung der laufenden Kosten des Vereins zu generieren. An meinem ersten Arbeitstag bei Kinderrechte Afrika e. V. war ich für KiRA-Consult in Haiti unterwegs.

 

 

Welche praktischen Erfahrungen bringen Sie dafür mit?

 

Meine langjährigen Tätigkeiten als Entwicklungshelfer in der D. R. Kongo und in Kenia sowie als Finanzverantwortlicher für Projekte in Afrika sind für große deutsche Entwicklungsorganisationen, z. B. dem Deutschen Caritasverband oder Brot für die Welt, ein interessantes Profil. Bereits vor 2010 hatte ich privat gelegentlich Beratungsaufträge durchgeführt.

 

 

In welchen Bereichen berät KiRA-Consult?

 

Die Beratungsleistungen decken eine ganze Reihe von Thematiken ab, von Finanzverwaltung über Kinderrechte und Projektmanagement bis hin zu Bauberatung. Das hängt natürlich auch immer von den aktuellen Mitarbeitenden, ihren Fachgebieten und ihrer Verfügbarkeit ab. Die Beratung erfolgt dann auf Honorarbasis.

 

 

Wer kann KiRA-Consult in Anspruch nehmen? Müssen dafür bestimmte Anforderungen erfüllt sein?

 

Die Beratungsleistungen von KiRA-Consult stehen allen interessierten Personen oder Organisationen im In- und Ausland offen. Grundlage für alle Consulting-Aufträge ist ein Beratungsvertrag. Eine Beratung ist eigentlich nur dann nicht möglich, wenn der Inhalt oder die behandelte Thematik im Widerspruch zu den Zielen unseres Vereins stehen oder eventuell mit einer Verletzung von Kinderrechten einhergehen würde. Sonstige Anforderungen haben wir nicht.

 

 

Inwiefern profitiert die Zielgruppe von Kinderrechte Afrika e. V. – die Kinder – von KiRA-Consult?

 

Die Kinder profitieren im Prinzip nur in indirekter Form von KiRA-Consult. Die Beratungsarbeit erweitert vor allem auch unseren eigenen Horizont und verlangt, unsere Denkweisen im Hinblick auf die Entwicklung von beispielhaften Praktiken ständig zu überprüfen. Das Ergebnis fließt dann in die Umsetzung unserer eigenen Projekte ein, um diese noch effektiver und nachhaltiger für die Kinder zu gestalten.

 

 

Wie werden die Einnahmen durch KiRA-Consult eingesetzt?

 

Die Einnahmen aus KiRA-Consult werden ausschließlich und vollständig zur Finanzierung der laufenden Kosten des Vereins eingesetzt. Da die Aufträge nicht planbar sind, wäre beispielsweise eine Projektfinanzierung aus Beratungsleistungen viel zu risikoreich.

 

 

Bieten auch andere Organisationen Beratungen an oder ist KiRA-Consult einzigartig in diesem Bereich?

 

Der Markt für Beratungsleistungen ist riesig und wird natürlich von den Anbietern beherrscht, die sich ausschließlich auf Beratung spezialisieren. Kinderrechte Afrika e. V. hat klar eine andere Priorität. Die Beratung ist nur ein kleines Standbein. Auch machen wir keine aktive Werbung für unsere Leistungen, das wäre viel zu aufwendig. Wir profitieren vielmehr von der Mund-zu-Mund-Propaganda in der Szene der Nichtregierungs-organisationen. Das hat sich bisher bewährt.

 

 

Was bedeutet die Beratungsarbeit für Sie persönlich? Gab es ein Erlebnis, das Sie besonders prägend, interessant oder überraschend fanden?

 

Die Beratungsarbeit, obwohl sie manchmal sehr fordernd ist, ist in jeder Hinsicht eine riesige Bereicherung in meinem Berufsleben. Eine solche Vielfältigkeit an Themen, Herausforderungen, Einsatzorten, Kulturen und Bekanntschaften würde ich sonst wohl nicht erleben. Einen bestimmenden Platz werden sicher die acht Jahre einnehmen, in denen ich mehr als 15 Mal in Haiti gewesen bin und verfolgen konnte, wie sich das Land nach dem verheerenden Erdbeben 2010 und den mehrfachen Hurrikans immer wieder von neuem aufrappeln musste.

 

 

 

Das Gespräch führte Laura Schmohl, Studentin der Deutsch-Französischen Studien in Regensburg und Clermont-Ferrand.

Titelbild: Andreas Böning bei einem Beratungsauftrag in Sierra Leone.

(c) SLADEA

Spendenkonto:

Sparkasse Offenburg/Ortenau

Kinderrechte Afrika e. V.

BIC: SOLADES1OFG

IBAN:

DE69 6645 0050 0076 0040 44

Kinderrechte Afrika e. V.

Schillerstraße 16

D-77933 Lahr

 

Tel.: 07821/38855

Fax: 07821/985755

info[at]kinderrechte-afrika.org

Druckversion | Sitemap
© 2016-24 Kinderrechte Afrika e. V. - Zukunft für Kinder in Not. Das Kopieren und/oder die Verwendung von Bildern sowie anderen Inhalten dieser Webseite ist nur mit ausdrücklicher Zustimmung von Kinderrechte Afrika e. V. gestattet. La copie et/ou l'utilisation d'images et d'autres contenus de ce site web ne sont autorisées qu'avec le consentement explicite de Kinderrechte Afrika e. V. The copying and/or use of images and other contents of this website is only permitted with the explicit consent of Kinderrechte Afrika e. V.