Benin: Professionalisierung und Ausweitung der Familienmediationen

 

Projekttitel: Familienmediation als Beitrag zu einem schützenden Umfeld für Kinder in den Departements Ouémé, Plateau und Mono in Benin

 

Laufzeit: Oktober 2023 bis September 2026

 

Lokaler Projektpartner: Espace Solidarité Globale Bénin (ESGB)

Dieses Projekt baut auf einer Pilot- und einer Aufbauphase auf, in denen der Ansatz der Familienmediationen eingeführt, erprobt und auf Gemeinde-Ebene integriert wurde.

Hintergründe des Projekts

Bei seiner Arbeit mit Kindern, die auf der Straße lebten oder sich in ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen befanden, musste unser Partner ESGB feststellen, dass oftmals zerrüttete Familienverhältnisse verantwortlich für die Notsituation der Kinder waren. An dieser Stelle knüpfte ESGB erstmals 2017 mit der Einrichtung 5 spezifischer Mediationsstellen im Ouémé an. Diese begleiten Elternpaare im Konflikt, sodass in der Familie und insbesondere im Fall einer Trennung das Wohl und die Rechte der Kinder Beachtung finden. Nach anfänglicher Skepsis wurde das Angebot der Familienmediationen von der Bevölkerung immer mehr angenommen, bis es schließlich auf eine sehr große Nachfrage stieß. In einer zweiten Phase, ab 2020, wurde das Angebot dann über lokale, in 56 Gemeinden des Ouémé und Plateau ansässige Mediator*innen ausgeweitet und als dauerhaftes Angebot eingeführt. Die begleitende Sensibilisierungsarbeit diente zusätzlich der Prävention von Kinderrechtsverletzungen und Vernachlässigung in diesen Gemeinden.

 

Die große Nachfrage an Familienmediationen hält bis heute an. In einer dritten Phase soll der Ansatz nun auf das Mono ausgeweitet, in allen drei Departements (Ouémé, Plateau, Mono) weiter verankert und durch Gruppen-Supervision professionalisiert werden. Vertreter*innen der Glaubensgemeinschaften und lokaler zivilgesellschaftlicher Organisationen werden von erfahrenen Psycholog*innen zu Mediator*innen und Supervisor*innen ausgebildet. Zudem fördert eine Plattform zu fachlichem Austausch und Weiterbildung die Professionalisierung der inzwischen ausschließlich ehrenamtlich durchgeführten Mediationsarbeit.

Projektziele

Oberziel: Verbesserung eines schützenden Umfeldes für Kinder in den Departements Ouémé, Plateau, Mono

 

Projektziel: Die Umsetzung der Familienmediation in Zusammenarbeit mit verschiedenen Kindesschutzakteuren, die Verbreitung der gesetzlichen Bestimmungen zur elterlichen Verantwortung und ein kulturell angepasster Kinderrechtsansatz stärken den Schutz von etwa 10.000 Kindern in den Departements Ouémé, Plateau und Mono.

 

Unterziele:

  1. 24 religiöse Führungspersonen und Vertreter*innen von Kinderschutzorganisationen in den 20 Projektgemeinden haben das notwendige Wissen und Know-How für die fachliche Begleitung der Mediator*innen.
  2. In den 20 Projektgemeinden gibt es kompetente und miteinander vernetzte Mediationsstellen für Eltern im Konflikt oder Kinder in Not.
  3. Die Mediationsstellen, gesetzlichen Verpflichtungen einer verantwortungsvollen Elternschaft sowie die Kinderrechte sind in allen 20 Projektgemeinden bekannt.

Zielgruppen

  • 18 Mitglieder des Sozialdienstes der Glaubensgemeinschaften sowie 6 lokale zivilgesellschaftliche Organisationen, die im Rahmen des Kinder- und Familienschutzes tätig sind
  • 26 Sozialarbeiter*innen, die in Sozialämtern, Gerichten und Sozialdiensten der Polizei für geschlechterbezogene Gewalt zuständig sind
  • 2.800 Kinder, die den Kontakt zu einem oder beiden Elternteilen verloren haben
  • 10.000 Kinder von Elternpaaren in Konfliktsituationen
  • 3.000 Paare in Schwierigkeiten, die von Familienmediationen profitieren
  • 80 lokale Mediator*innen
  • 86 Vertreter der dezentralen staatlichen Dienste
  • 348 Mitglieder aus  Kinderschutzkomitees
  • 400 Multiplikator*innen aus der Gemeinschaft
  • 20 kommunale Handwerkerkollektive
  • 40 lokale zivilgesellschaftliche Gruppen
  • 40.000 Bewohner*innen die kaum Kenntnisse über elterliche Verpflichtungen und Kinderrechte haben und diese nicht umsetzen
  • 8 Moderator*innen von 4 Radiosendern

Wesentliche Projektmaßnahmen

  • Ausweitung des Mediationsangebots auf ein weiteres Département (Mono)
  • Erstellung von Partnerschaftsverträgen mit den Sozialdiensten der Glaubensgemeinschaften und den lokalen zivilgesellschaftlichen Organisationen
  • Schulung von Supervisor*innen, die die Mediator*innen bei ihrer Arbeit begleiten sollen
  • Gründung eines Netzwerks zum Erfahrungsaustausch, zum Kapazitätenaufbau und zu einer größeren Anerkennung für lokale Mediator*innen
  • Neuauflage und Übersetzung verschiedener Handbücher in weitere Lokalsprachen (zum Schutz der Familie, zu Kinderrechten) für eine weitere Verbreitung
  • Gründung, Aktivierung und Schulung lokaler Kinderschutzkommitees im Mono
  • Sensibilisierungsmaßnahmen durch die Multiplikator*innen zu dem Thema Kinderrechte
  • Verbreitung der Kinderrechte in Französisch und unterschiedlichen Lokalsprachen durch das Radio

Finanzierung

Projektkosten: 704.000 Euro

 

Finanzpartner:

  • Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
  • ESGB und Kinderrechte Afrika e. V. (Spenden)
  • Und Sie? Unterstützen Sie dieses wichtige Projekt mit einer Spende oder Förderung!

Spendenkonto:

Sparkasse Offenburg/Ortenau

Kinderrechte Afrika e. V.

BIC: SOLADES1OFG

IBAN:

DE69 6645 0050 0076 0040 44

Kinderrechte Afrika e. V.

Schillerstraße 16

D-77933 Lahr

 

Tel.: 07821/38855

Fax: 07821/985755

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