Die Feierlichkeiten zum internationalen Tag der Kinderrechte (20. November) 2018 waren gleichzeitig eine gebührende Abschlussveranstaltung für unser Projekt zur Förderung minderjähriger Haushaltshilfen. Es gab vielseitiges Plädoyer für den Schutz ihrer Rechte – von Seiten der Ministerien, von Kinderrechtsorganisationen (darunter GRADEM und Kinderrechte Afrika e. V.), Künstler(inne)n und der Mädchen selbst. Mehr Eindrücke von der Veranstaltung am Ufer des Nigerflusses:
Unser Programm mit GRADEM zur Förderung und zum Schutz von minderjährigen Haushaltshilfen in Bamako wird zum Jahresende 2018 voraussichtlich mit sehr guten Ergebnissen beendet werden. Unsere Projektreferentin Elisabeth Munsch unterstützte GRADEM im November 2018 bei der Abschlussevaluierung.
Insbesondere die angebotene hauswirtschaftliche Grundausbildung für Mädchen zeigt gute Ergebnisse. Hier lesen Sie einige Rückmeldungen der am Projekt Beteiligten:
Vertreterinnen der zivilgesellschaftlichen Organisationen zum Schutz arbeitender Kinder in Bamako meinen:
Arbeitgeberinnen der Haushaltshilfen räumen ein:
Mädchen, die an der hauswirtschaftlichen Grundausbildung des Projekts teilgenommen haben, bestätigen:
Am internationalen Tag der Arbeit demonstrierte unser Partner GRADEM in Bamako mit ca. 350 Mädchen dafür, dass minderjährige Haushaltshilfen in Mali einen formalisierten Arbeitsvertrag erhalten, der ihre Grundrechte beachtet.
Damit wären sie besser geschützt vor Ausbeutung, Gewalt oder Missbrauch durch ihre Arbeitgeber(innen).
In Mali berichteten einige Medien über die öffentlichkeitswirksame Aktion:
und Hogan:
Ein Informations- und Aktionshandbuch, das die Rechte arbeitender Kinder in Mali anschaulich erklärt und praktische Handreichungen für deren Umsetzung gibt, konnte im Februar veröffentlicht werden. Es wird nun unter den staatlichen und zivilgesellschaftlichen Akteuren des Kinderschutzes in Mali verbreitet. Ihnen soll es künftig als Orientierung und Argumentationshilfe für den Schutz arbeitender Kinder z. B. vor Ausbeutung und Gewalt dienen. Übersichten und Vorlagen, die beispielsweise bei der Ausarbeitung von Arbeitsverträgen genutzt werden können, helfen dabei.
Am 26. und 27. Oktober 2017 trafen sich in Bamako über 50 staatliche und zivilgesellschaftliche Akteure, die für den Schutz von arbeitenden Kindern verantwortlich sind oder sich in diesem Bereich engagieren. Es war das zweite Treffen der Teilnehmenden. Bereits im April 2016 hatten sie an einer zweitägigen Schulung teilgenommen, bei der u. a. die rechtlichen Grundlagen für den Schutz arbeitender Kinder vermittelt und guten Praktiken identifiziert wurden.
Im Mittelpunkt des diesjährigen Treffens stand am ersten Tag das Handbuch zum Schutz arbeitender Kinder und insbesondere minderjähriger Haushaltshilfen. Dieses wurde auf Basis der in 2016 durchgeführten Schulung gemeinsam von GRADEM und Kinderrechte Afrika e. V. erarbeitet und den Teilnehmenden nun von Katja ZUG, Juristin bei Kinderrechte Afrika e. V., vorgestellt. In mehreren Arbeitsgruppen setzen sich die Teilnehmenden sodann mit dem Inhalt des Handbuchs auseinander, wodurch sie ihre Kenntnisse in diesem Bereich auffrischen bzw. vertiefen konnten.
In einem zweiten Schritt prüften sie die im Handbuch enthaltenen Kommentare und konkreten Handlungsempfehlungen auf ihre Richtig- und Vollständigkeit und brachten so die eigenen Praxiserfahrungen ein. Das auf diese Weise gemeinsam fertiggestellte Handbuch soll noch vor Ende des Jahres erscheinen und künftig einen wirksamen Beitrag zur Verbesserung des Schutzes arbeitenden Kinder leisten.
Am zweiten Tag des Treffens hatten die Teilnehmenden Gelegenheiten zum intensiven Erfahrungsaustausch. Grundlage dafür bildeten zunächst die in 2016 identifizierten guten Praktiken zum Schutz minderjähriger Haushaltshilfen. So berichteten verschiedene Teilnehmer(innen) anhand von konkreten Beispielen aus der Praxis über Erfolge und Hindernisse bei deren Umsetzung. Als Ergebnis des Austausches wurden die guten Praktiken letztlich einstimmig um einige Punkte, u. a. die Mobilität der minderjährigen Haushaltshilfen betreffend, ergänzt. Im Anschluss daran veranschaulichte Antoine Akplogan, Geschäftsführer von GRADEM, für alle Teilnehmenden nochmals den Schutzmechanismus, der mit ihrer tatkräftigen Unterstützung zugunsten minderjähriger Haushaltshilfen eingeführt werden konnte. Rolle und Bedeutung der verschiedenen Akteure wurden dabei erläutert und durch zahlreiche Erfahrungsberichte sowie Wortmeldungen der Teilnehmenden auch mit Leben gefüllt.
Das diesjährige Treffen und die Schulung in 2016 fanden im Rahmen des Programms zur Verbesserung des Status sowie der Arbeits- und Lebensbedingungen von minderjährigen Haushaltshilfen in Bamako statt. Das Programm wird von der Europäischen Kommission und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) mitfinanziert.
Bamako 1. Juli 2017. Unser Partner GRADEM in Mali organisierte mit seinen Verbündeten, insbesondere dem Jugendparlament und den Jugendbewegungen (KIZITO-Freunde, Pfadfinder und Jungpioniere) eine große Kundgebung zur Stärkung der Rechte junger Haushaltshilfen.
Die Veranstaltung mit dem Titel: „Ein anderer Blick auf die jungen Mädchen, die unseren Familien im Haushalt helfen“ hatte zum Ziel, das Bewusstsein in der Bevölkerung für die Lebens- und Arbeitsbedingungen junger Haushaltshilfen zu schärfen.
Die Veranstaltung fand im Hof des nationalen Jugendparlaments statt. Zu den 800 Teilnehmenden zählten:
Die Gruppen kamen mit ihren Transparenten mit Forderungen, wie: Ein freier Tag die Woche!, Stoppt Kinderarbeit unter 15 Jahren!, Würdevolle Arbeit für Haushaltshilfen! oder Stoppt Misshandlung und Missbrauch! Auch die Ratifizierung der Konvention 189 der ILO durch den malischen Staat wurde gefordert.
Die Haushaltshilfen veranschaulichten ihre Situation mit Liedern und Sketchen. Darauf folgte ein gemeinsamer Tanz aller Teilnehmenden.
Über die Kundgebung wurde in 3 Fernsehsendern, 3 Radios und 2 Zeitungen berichtet. Die Redaktionen erhielten zahlreiche Anrufe und positive Reaktionen aus dem ganzen Land.
Unser Projekt in Mali mit dem Partner GRADEM bietet Mädchen, die in Bamako als Haushaltshilfen ausgebeutet und misshandelt werden, eine hauswirtschaftliche Grundausbildung an. In dieser, sowie in Betreuungsangeboten und Treffen zum Erfahrungsaustausch erwerben die Mädchen, Kenntnisse und Fertigkeiten, um künftig qualifiziert einer Arbeit nachgehen und bessere Arbeitsbedingungen einfordern zu können.
Erste Gruppen von Mädchen konnten nach ihrer Ausbildung bereits einen freien Tag in der Woche sowie einen erhöhten, den staatlichen Vorgaben entsprechenden Lohn aushandeln, der es ihnen erlaubt, künftig sich selbst und ihre Kinder angemessen zu versorgen. Einige von ihnen haben sogar einen schriftlichen Dienstvertrag, der auch eine Art Krankenversicherung vorsieht.
Der Schutz arbeitender Kinder und insbesondere minderjähriger Haushaltshilfen in Mali ist in nationalen und internationalen Gesetzen verankert. Damit diese künftig wirksamer umgesetzt werden, führten unsere Partnerorganisation GRADEM und unsere Juristin Katja Zug ende März 2016 eine Schulung für staatliche und zivilgesellschaftliche Akteure in Bamako durch.
Die Fortbildung war zugleich offizielle Auftaktveranstaltung unseres gemeinsamen Programms zur Verbesserung der Situation minderjähriger Haushaltshilfen. Dieses besteht aus zwei sich ergänzenden Projekten, die vom BMZ und der EU finanziell unterstützt werden.
Ein Artikel dazu erschien in der MaliActu.net.
Unsere Projektreferentin Elisabeth Munsch begleitete im Januar 2016 in Mali den Start des neuen Projekts zur Durchsetzung der Rechte minderjähriger Haushaltshilfen mit ihrer fachlichen Beratung.
Aktuell laufen zwei mit öffentlichen Mitteln geförderte Projekte zur Verbesserung des Status und der Rechte von Mädchen in ländlichen Gebieten (gefördert durch das BMZ) und zur Verbesserung der Situation der Haushaltshilfen in Bamako (gefördert durch die Europäische Kommission). Ein neues komplementäres Projekt zur Unterstützung der Haushaltshilfen in Bamako wurde im März vom BMZ bewilligt und wurde zuvor mit Eigenmitteln umgesetzt.
Vom 17. – 24. Januar besuchte auch unser Geschäftsführer Andreas Böning unsere malische Partnerorganisation GRADEM. Um eine größtmögliche Transparenz in der Abwicklung der Projekte zu garantieren, entwickelte er mit dem Team von GRADEM eine neue Infrastruktur in der Buchhaltung.
Titelbild: Mädchen eines Ausbildungslehrgangs des Projekts nehmen an einer öffentlichen Aufführung teil, um ihr Umfeld für die Situation von minderjährigen Haushaltshilfen zu sensibilisieren. © GRADEM