Togo: Starke lokale Organisationen für die Eindämmung schädlicher kultureller Praktiken

Weitergabe bewährter Ansätze gegen Kinderhandel, Frühverheiratung und Anschuldigungen der Hexerei

Projektregion: Präfekturen Kozah und Tchaoudjo in den Regionen Zentral und Kara

 

Lokaler Projektpartner: CREUSET-Togo

 

Laufzeit: 01.06.2024 bis 31.05.2027

 

Das Projekt baut auf Ansätze des vorigen Projekts mit CREUSET in den Präfekturen Dankpen und Oti.

Hintergründe und Projektkurzbeschreibung

Im Norden Togos sind zahlreiche Kinder, insbesondere Mädchen, Kinder mit einer Behinderung oder andere marginalisierte Kinder, schädlichen kulturellen Praktiken ausgesetzt. Hierzu zählen insbesondere Kinderhandel zur wirtschaftlichen Ausbeutung, Früh- und Zwangsverheiratung oder Rituale der Hexenaustreibung (Exorzismus). Diese Praktiken sind oft tief verankert und aus dem Alltag der Menschen kaum wegzudenken. Dabei haben sie für die Kinder - und damit für die gesamte Gemeinschaft - schwerwiegende Folgen.

 

Mit unserem Partner CREUSET engagieren wir uns seit 2017 in verschiedenen Regionen Togos für die Eindämmung dieser Praktiken, den besonderen Schutz und die nachhaltige Wiedereingliederung betroffener Kinder. Im Vorgängerprojekt wurden in 50 Pilotdörfern lokale Mechanismen für den Kinderschutz eingeführt, gestärkt und verankert. Die Mobilisierung der gesamten Sozialgemeinschaft und Einbindung der verschiedenen lokalen Gruppierungen und Akteure war dabei ein zentrales Element. Aber auch die Schaffung von Einkommen und Perspektiven im ländlichen Raum hat eine wichtige Bedeutung für die Eindämmung schädlicher kultureller Praktiken.

 

Um Kinder wirksamer zu schützen, gibt unser Partner CREUSET die erfolgreichen Ansätze nun an 4 lokale Organisationen im Norden Togos weiter. Diese wenden ihre neuen Kompetenzen direkt an und führen die Ansätze in je 5 Pilotdörfern ein. Das Projekt sieht ihre technische, administrative und nachhaltige Stärkung vor, um sie zu schlagkräftigen Kinderrechtsorganisationen im Norden Togos zu machen. Die Partizipation von Kindern und Jugendlichen selbst ist eines ihrer Hauptaugenmerke.

Zielgruppen

  • 24 Vertreter*innen der 4 Partnerorganisationen
  • 5.400 Jungen und Mädchen aus den 20 Projektdörfern, darunter ca.
    • 240 Mitglieder aus 12 Kinder- und Jugendclubs/Organisationen
    • 300 Kinder, die Zwangsverheiratung und/oder sexuelle Gewalt erfahren mussten,
    • 350 Kinder, die in Kinderhandel und/oder ausbeuterische Arbeitsverhältnisse geraten sind,
    • 300 Kinder, die der Hexerei bezichtigt werden oder davon gefährdet sind,
    • 200 Kinder, die anderen Formen der Gewalt und Misshandlung ausgesetzt sind,
    • 400 Kinder, die vernachlässigt oder ausgegrenzt werden,
    • weitere Kinder, die über Sensibilisierungs-, Dialog- und weitere Maßnahmen erreicht werden.
  • 60 traditionelle und religiöse Führungspersonen
  • 2 Radiosender
  • 200 Mitglieder von 20 lokalen Rechtsclubs
  • 400 Mitglieder von 20 Frauengruppen/Kooperativen,
  • Weitere lokale Vereinigungen und Beteiligungsstrukturen:
  • 20 Lokalpolitiker*innen sowie 40 staatliche Akteure der Kinderschutzkette aus 4 Gemeinden,
  • Die Bevölkerung von 20 Dörfern in 4 Kommunen in 2 Regionen im Norden Togos, ca. 30.000 Menschen.

Ziele

Oberziel:

Kinder, insbesondere Mädchen, Kinder mit einer Behinderung sowie andere marginalisierte Kinder, sind in den Gemeinden Tchaoudjo 3, Kozah 2, Kozah 3 und Kozah 4 wirksamer vor schädlichen kulturellen Praktiken geschützt.

 

Projektziel:

In 20 Dörfern der Gemeinden Tchaoudjo 3, Kozah 2, Kozah 3 und Kozah 4 setzen sich 712 gestärkte staatliche, zivilgesellschaftliche, traditionelle, religiöse und private Akteure (Dienste, engagierte Gruppen, Vereine, Personen, Autoritäten) aktiv und untereinander abgestimmt für den Schutz von Kindern vor schädlichen kulturellen Praktiken ein.

 

Unterziele:

  1. 4 lokale Organisationen im Projektgebiet sind für die gemeinnützige Kinderrechtsarbeit in Togo administrativ und rechtlich solide aufgestellt.
  2. 4 lokale Organisationen verfügen über Kapazitäten zur Förderung und Begleitung von kommunalen partizipativen Kinderschutzmechanismen bei der Bekämpfung schädlicher kultureller Praktiken.
  3. Die verschiedenen Gruppierungen und Akteure des Kinderschutzes in den Zielgemeinden, verfügen über die notwendigen Kapazitäten, um kulturelle Praktiken, schädliche Überzeugungen und Normen, die die Entwicklung der Kinder beeinträchtigen, schrittweise zu beseitigen.
  4. 240 Kinder und Jugendliche, insbesondere Mädchen, aus 12 Kinder- und Jugendclubs verfügen über Know-how, um zur Prävention und Aufdeckung schädlicher kultureller Praktiken beizutragen.

Wesentliche Aktivitäten

  • Schulungen der Organisationen in Grundsatzdokumenten und Berichtswesen, transparenter Finanzverwaltung, Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising sowie institutionellem Kindesschutz
  • Schulung der Organisationen zu den Hintergründen und Auswirkungen schädlicher kultureller Praktiken
  • Stärkung der Organisationen zur Förderung von Frauengruppen/Kooperativen
  • Coaching der Organisationen in der psychologischen und rechtlichen Begleitung von betroffenen Kindern (und ihren Familien)
  • Advocacy-Arbeit auf lokaler, regionaler, nationaler Ebene
  • Schulung traditioneller und religiöser Führungspersonen, Kommunalvertreter*innen und Standesbeamter, staatlicher Akteure der Sozialarbeit, Bildung, Justiz und öffentlichen Ordnung
  • Einführung regelmäßiger Gemeindedialoge
  • Einrichtung und Schulung von Rechtsclubs in 20 Gemeinden
  • Identifizierung, Schulung und Stärkung von 20 Frauengruppen/Kooperativen mit einer Starthilfe für Einkommen schaffende Maßnahmen
  • Reaktivierung und Stärkung von Kinder-/Jugendclubs sowie Unterstützung bei der Umsetzung ihrer Aktionspläne; Förderung des Status und der Beteiligung von Mädchen in Kinder- und Jugendclubs
  • 16 Sensibilisierungen, 48 Radiosendungen sowie 8 Veranstaltungen mit weiblichen Role Models

Finanzierung

Gesamtkosten: 551.870 Euro

 

Finanzpartner:

  • Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
  • CREUSET-Togo
  • Eigenmittel von Kinderrechte Afrika e. V., d. h. Spenden

 

Und Sie? Wir suchen weitere Finanzpartner für dieses Projekt! Kontaktieren Sie uns gern oder spenden Sie mit dem Verwendungszweck „Projekt Togo – Starke lokale Organisationen“

Titelbild: Nein zu Frühverheiratung und Kinderhandel. (c) ALDEPA.

Spendenkonto:

Sparkasse Offenburg/Ortenau

Kinderrechte Afrika e. V.

BIC: SOLADES1OFG

IBAN:

DE69 6645 0050 0076 0040 44

Kinderrechte Afrika e. V.

Schillerstraße 16

D-77933 Lahr

 

Tel.: 07821/38855

Fax: 07821/985755

info[at]kinderrechte-afrika.org

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