Benin: Familienmediationen auf lokaler Ebene zur Förderung der elterlichen Verantwortung

 

Projekttitel: Aufbau eines nachhaltigen und flächendeckenden Angebots der Familienmediation zur Stärkung der elterlichen Verantwortung in den Departements Ouémé und Plateau in Bénin

 

Projektort: Porto Novo, Benin

 

Laufzeit: 1. Oktober 2020 bis 30. September 2023

 

Lokaler Projektpartner: Espace Solidarité Globale Bénin (ESGB)

Hintergründe des Projekts

Bei der Begleitung von Kindern auf der Straße hat ESGB festgestellt, dass oft zerrüttete Familienverhältnisse und mangelnde elterliche Verantwortung, insbesondere bei einer Trennung, ursächlich für die Notsituation der Kinder sind. Hinzu kommt die Unkenntnis bestehender Gesetze zum Kinderschutz und zur elterlichen Verantwortung.

 

In einer Pilotphase wurde der Ansatz der Familienmediationen erprobt, um für Kinder in Not wieder ein schützendes familiäres Umfeld zu schaffen. Über 2.000 Elternpaare haben die Mediation gesucht, um ihre Konflikte zu lösen.

 

Die Evaluierungen belegen, dass für über 3.000 Kinder dadurch die Situation nachhaltig verbessert wurde. Die Nachfrage an Familienmediationen ist jedoch derart hoch, dass das Projektteam von ESGB dieser nicht gerecht werden kann. Immer häufiger gab es auch dringende Anfragen aus dem Department Plateau, in dem es bisher kein solches Angebot gibt.

 

Das Projekt unterstützt den nachhaltigen Aufbau eines Angebots von Familienmediationen in den 14 Kommunen der Departements Ouémé und Plateau über hierfür geschulte Akteure, die bereits traditionell eine Vermittlungs- und Beratungsfunktion einnehmen (traditionelle und religiöse Würdenträger, Sozialarbeiter(innen), spezialisierte Vereine).

Projektziele

Oberziel: Förderung der elterlichen Verantwortung und eines schützenden familiären Umfeldes, das die ganzheitliche Entwicklung von Kindern unterstützt.

 

Projektziel: Die Kinderrechte und das Kindeswohl von ca. 10.000 Kindern in den Departements Plateau und Ouémé, die unter den Konflikten ihrer Eltern leiden, sind geschützt. 

 

Unterziele:

  1. In den 14 Kommunen der Departments Ouémé und Plateau gibt es dauerhaft Mediationsstellen, die Familien dabei unterstützen, bei Konflikten einen ausreichenden Schutz des Kindeswohls zu gewährleisten.
  2. In den Projektkommunen sind Kinderrechte sowie die gesetzlichen elterlichen Fürsorgepflichten bekannt.
  3. 2.300 Kinder, die aufgrund elterlicher Konflikte bzw. Trennung in Not geraten sind (2000 im offenen Milieu und 300 im Zentrum La Passerelle) erhalten eine angemessene Begleitung, die es ihnen erlaubt, ihr Trauma zu überwinden und wieder aufzuleben.
  4. Der lokale Partner ist nachhaltig in seiner finanziellen Unabhängigkeit gestärkt, insbesondere für den Betrieb des Kinderschutzzentrums La Passerelle.

Zielgruppen

  • 300 Mädchen, die aufgrund elterlicher Konflikte Misshandlung oder sexuelle Gewalt erlebt haben
  • 2.000 Kinder, die den Kontakt zu einem Elternteil verloren haben
  • 5.000 Elternpaare in Konfliktsituationen (10.000 Personen) sowie mindestens
  • 10.000 Kinder der Elternpaare
  • 140 alleinerziehende Mütter
  • 56 lokale Mediator(inn)en
  • 56 Vertreter(innen) von Religionsgemeinschaften, traditionelle und religiöse Führungspersonen
  • 168 Vertreter(innen) der dezentralen staatlichen Dienste
  • 28 Verantwortliche zivilgesellschaftlicher Organisationen
  • 28 kommunale Handwerksvereinigungen/Berufsverbände
  • 243 Mitglieder lokaler Kinderschutzkomitees
  • 70 gewählte Wohngebietsverantwortliche und ihre Berater(innen)
  • 10 Radiomoderator(inn)en von 5 Sendern

Wesentliche Projektmaßnahmen

  • Schulung der lokalen Mediator(inn)en, Einrichtung der Mediationsstellen und Begleitung der lokalen Mediator(inn)en bei der Durchführung von Familienmediationen
  • Erfahrungsaustausch der Mediator(inn)en untereinander und mit staatlichen Sozialdiensten
  • Formalisierung von Partnerschaftsvereinbarungen mit staatlichen Diensten
  • Erstellung eines Handbuchs zu Kinderrechten in leichter Sprache und in Lokalsprachen sowie Neuauflage des Handbuchs zur elterlichen Verantwortung in 2 weiteren Lokalsprachen
  • Organisation von Plädoyer- und Sensibilisierungsveranstaltungen, Produktion von Radiosendungen
  • Gründung und Schulung von lokalen Kinderschutzkomitees in den Kommunen
  • Zusammenarbeit mit lokalen Vereinen zur Unterstützung von 140 alleinerziehenden Eltern für die Aufnahme Einkommen schaffender Maßnahmen
  • Aufnahme, gesundheitliche, psychosoziale und rechtliche Begleitung der Kinder im Zentrum La Passerelle
  • Unterstützung der Mädchen für den Schulbesuch oder die Aufnahme einer Ausbildung
  • Wiedereingliederung und Nachbegleitung der Mädchen
  • Ergänzung der landwirtschaftlichen Aktivitäten von ESGB zur Selbstversorgung des Kinderschutzzentrums und Ausbildung älterer Mädchen
  • Ausstattung eines Schulungssaals sowie von 3 Übernachtungszimmern zur Vermietung 

Finanzierung

Projektkosten: 610.500 Euro

 

Finanzpartner:

  • BMZ
  • Sternstunden e. V.
  • ESGB und Kinderrechte Afrika e. V. (Spenden)
  • Und Sie? Unterstützen Sie dieses wichtige Projekt mit einer Spende oder Förderung!

Für dieses Projekt spenden.

(Verwendungszweck Benin Familienmediationen)

Titelbild: Kinder in Benin machen sich auf den Weg in die Schule. Die schulische (Wieder-)Eingliederung für Kinder in Not ist eines der Ziele der Familienmediationen. Kinder haben ein Recht auf Bildung und Ausbildung.  

Spendenkonto:

Sparkasse Offenburg/Ortenau

Kinderrechte Afrika e. V.

BIC: SOLADES1OFG

IBAN:

DE69 6645 0050 0076 0040 44

Kinderrechte Afrika e. V.

Schillerstraße 16

D-77933 Lahr

 

Tel.: 07821/38855

Fax: 07821/985755

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