Mädchen, die Gewalt, sexuelle oder wirtschaftliche Ausbeutung, Kinderhandel, Früh- und Zwangsheirat, Ausgrenzung oder Vernachlässigung erlebt haben, erfahren im Zentrum „La Passerelle“ Schutz und Förderung. Der Träger ESGB steht jedoch vor der Herausforderung, die Aufnahme, Versorgung und Begleitung der Mädchen langfristig aus eigenen Mitteln finanzieren zu müssen.
Durch den Aufbau einer modellhaften Ausbildungsfarm soll zum einen die Grundversorgung im Zentrum, insbesondere die ausgewogene Ernährung, von mindestens 200 Mädchen jährlich nachhaltig gesichert werden. Zum anderen wird auf der Farm die Möglichkeit einer Grundausbildung in landwirtschaftlichen Aktivitäten für jährlich 10 Mädchen geschaffen. Diese sind damit in ihrer Eigenständigkeit gestärkt und künftig weniger gefährdet von Armut, Ausbeutung und Gewalt.
Unser Partner ESGB begleitet Kinder, insbesondere Mädchen in Notsituationen. Bis sich eine Möglichkeit für ihre Wiedereingliederung bietet, finden sie im Kinderschutzzentrum von ESGB „La Passerelle“ Schutz und Förderung.
Die Grundversorgung (Nahrung, Kleidung, Hygieneartikel, notwendige medizinische Versorgung) für ein Mädchen im Zentrum kostet pro Tag ca. 1,50 €. Zusammen mit weiteren laufenden Kosten (Strom, Wasser, Betreuung und Begleitung) sind es 4,00 €, die pro Tag pro Mädchen anfallen. ESGB hat große Anstrengungen unternommen, lokale Spenden und Finanzierungen hierfür einzuwerben, allerdings können diese nur einen kleinen Teil des Bedarfs decken und stellen kein nachhaltiges Finanzierungskonzept dar. Der beninische Staat leistet keine finanzielle Unterstützung für zivilgesellschaftliche Sozialeinrichtungen. ESGB steht nun vor der Herausforderung, die Versorgung der Kinder und den laufenden Betrieb seiner Einrichtung selbst sicherzustellen.
Das Projekt unterstützt den Aufbau einer Ausbildungsfarm, die mit nachhaltigen biologischen Anbaumethoden und einer autarken Solar-Stromversorgung zur Selbstversorgung des Zentrums beitragen soll. Der Anbau von Getreide, Obst, Gemüse und Heilpflanzen unterstützt die gesunde und ausgewogene Ernährung der Kinder und mit dem Verkauf von Überschüssen können weitere Ausgaben des Zentrums (Kleidung, Hygieneprodukte, Schulmaterialien etc.) finanziert werden.
Zudem soll die Farm eine Ausbildungsmöglichkeit für Mädchen ab 14 Jahren bieten, für die eine Einschulung nicht mehr möglich oder sinnvoll ist und die sich für eine Zukunft in der Landwirtschaft interessieren. Die meisten der Mädchen kommen aus ländlichen Regionen, erhalten also eine Zukunftsperspektive in einem ihnen bekannten Milieu.
Oberziel: Verbesserung des Kinderschutzes sowie der Bildungs- und Zukunftschancen für Mädchen in der Region Ouémé in Benin
Projektziel: Die Ausbildungsfarm von ESGB trägt zur nachhaltigeren Grundversorgung, insbesondere einer ausgewogenen Ernährung, sowie zu verbesserten Zukunftsperspektiven der Kinder im Zentrum La Passerelle bei.
Unterziele:
Projektkosten: 43.063 Euro
Finanzpartner:
Bilder: von ESGB begleitete Mädchen beteiligen sich mit Freude an landwirtschaftlichen Aktivitäten. Hier noch auf einem kleineren und eher ungeeigneten Grundstück, das ESGB zur Verfügung gestellt wurde. © ESGB