Togo: Grundrechte und Zukunftschancen für Kinder in Not

Projektregion: Zentralregion und Kara in Togo


Laufzeit: 01.09.2017 bis 31.08.2020. Das Projekt wurde abgeschlossen. Während die Berichtsphase läuft ist ein Folgeprojekt in Planung.


Lokaler Projektpartner: CREUSET-Togo

Kurzbeschreibung

Das Projekt förderte die Umsetzung der Rechte von Kindern und Jugendlichen, die Opfer einer Straftat wurden, vernachlässigt oder besonders gefährdet sind. Diese Kinder erhielten Zugang zu Rechtsschutz und -beistand sowie anderen Diensten der Grundversorgung. Sie wurden bei ihrer sozialen, familiären, schulischen und beruflichen Wiedereingliederung unterstützt.

Ein besonderer Fokus lag auf dem Schutz und der Rehabilitierung von Kindern, die als Hexen verfolgt werden sowie der Eindämmung des transnationalen Kinderhandels

 

Um Kinder in Not vorrübergehend aufzunehmen, angemessen zu versorgen und zu fördern, leitet der Partner ein Kinderschutzzentrum sowie eine Farm, auf der Nahrungsmittel für die Kinder angebaut werden.

Ausgangssituation

Gemäß der Wachstums- und Arbeitsstrategie der togoischen Regierung erfahren in Togo 93% der Kinder zwischen 2 und 14 Jahren eine gewaltvolle Disziplinierung und vor allem Mädchen häufig auch sexuelle Gewalt. 57% von ihnen befinden sich in besonders gefährlichen Arbeitsverhältnissen. Seit 2013 wurden über 1.600 Kinder CREUSET im Rahmen seiner Kinderschutzmaßnahmen anvertraut. Mehr als die Hälfte dieser Kinder waren Opfer von Straftaten, wie (sexueller) Gewalt, Ausbeutung und Misshandlung. Der Mangel an kompetenten staatlichen und zivilgesellschaftlichen Akteuren und Strukturen in der Begleitung von Kindern, insbesondere mit Gewalterfahrungen, ein falsches Verständnis von Kinderrechten sowie außergerichtliche Einigungen, die oft zugunsten der Täter(innen) ausgehen, beeinträchtigen die Lebens- und Entwicklungschancen der Kinder.

Ziele und Zielgruppen

Oberziel

1.200 Kinder in Notsituationen, d. h. von Gewalt, Kinderhandel, Ausbeutung und/oder schädlichen kulturellen Praktiken betroffene oder gefährdete Kinder, erhalten Unterstützung bei der Wahrung und Durchsetzung ihrer Grundrechte und haben Zugang zu Rehabilitierungs- und Wieder-eingliederungsangeboten.

 

Unterziele:

  1. 1.200 Kinder in Notsituationen haben Zugang zu rechtlicher, medizinischer sowie psychosozialer Begleitung und werden bei ihrer Rehabilitierung sowie Wiedereingliederung unterstützt. Diese Kinder sind ca. 600 Mädchen und 600 Jungen die Opfer von Straftaten bzw. Kinderrechtsverletzungen wurden (der Hexerei bezichtigt, auf der Straße lebend und/oder arbeitend, Opfer von Kinderhandel, Gewalt und Misshandlung, sexueller oder wirtschaftlicher Ausbeutung sowie Früh- und Zwangsehe).
  2. 2.150 staatliche Akteure verfügen über notwendige Kenntnisse und Fertigkeiten für eine erfolgreiche Kinderrechtsschutzarbeit in der Praxis, kennen bewährte Vorgehensweisen und setzen diese in Zusammenarbeit mit anderen Akteuren des Kinderschutzes um. Zu diesen Akteuren zählen: Vertreter(innen) der Ministerien für Soziales, Justiz, Sicherheit und Bildung sowie 40 Sozialarbeiter(innen) und Bundesfreiwillige, 50 Polizei- und Sicherheitskräfte, 50 Lehrkräfte, 650 Studierende der sozialen Arbeit, 950 des Lehramts, 375 der Krankenpflege, 35 interinstitutionelle Akteure.
  3. 665 Akteure der Zivilgesellschaft, Medien und Gemeindestrukturen engagieren sich gemeinsam für einen wirksameren Schutz und die Förderung von Kinderrechten. Dazu gehören 100 traditionelle, religiöse und lokale Autoritäten, Scharlatane, 30 lokale Repräsentant(inn)en der Zivilgesellschaft und des Staates, 420 Mitglieder von Kinder- und Jugendclubs, 50 Vertreter(innen) von Elternvereinigungen und Alphabetisierungsgruppen, 30 Medienvertreter(innen), 35 Vertreter(innen) von 6 NRO-Netzwerken.
  4. Der lokale Partner (CREUSET) ist in seinen Kompetenzen für die Begleitung von Kindern in Notsituationen, die wirkungsvolle Arbeit mit Staat und Zivilgesellschaft gestärkt. Er kann Kinderschutzmaßnahmen selbstständig und unabhängig durchführen.

Projektmaßnahmen

 Mit direkt betroffenen Kindern

  • Stabilisierung von 350 Kindern und Jugendlichen in Notsituationen im Zentrum Kandyaa
  • Psychologische Begleitung von 500 Kindern in Notsituationen
  • Rechtsbeistand für 250 Kinder in Notsituationen
  • Unterstützung der Kinder bei ihrer familiären und schulischen bzw. beruflichen Wiedereingliederung
  • Mittelfristige Begleitung von 10 Kindern auf der Farm
  • Nachbetreuung von 850 Kindern in ihrem neuen familiären und schulischen oder beruflichen Umfeld

 

Mit Akteuren des Staates

  • Absprache und Advocacy mit Repräsentant(inn)en des Staates
  • Schulung von 140 staatlichen Akteuren zum Schutz von Kindern in Notsituationen und ihren Rechten.
  • Veranstaltung von 10 Konferenzen an den staatlichen Fachhochschulen für soziale Arbeit, Lehramt und Medizin bzw. Krankenpflege
  • Veranstaltung eines runden Tisches (interinstitutionell und interdisziplinär) für 35 Akteure in Lomé

 

Mit Akteuren der Zivilgesellschaft

  • Schulung von 100 traditionellen, lokalen und religiösen Autoritäten sowie traditionellen Heilern (sog. „Scharlatanen“)
  • Erarbeitung und Verabschiedung einer Charta zum Schutz von Kindern, die der Hexerei bezichtigt werden durch 10 Akteure verschiedener Dienste (Soziales, Sicherheit, Bildung, Verwaltung, Dorfälteste etc.) sowie 20 religiöse Autoritäten und Scharlatane
  • Schulung von 12 Kinder- und Jugendclubs (für insgesamt 420 Kinder) und deren Nachbegleitung
  • Schulung von 50 Eltern und lokalen Autoritäten (Elternvereinigungen, Alphabetisierungsclubs etc.)
  • Schulung von 30 Medienvertreter(inne)n
  • Veranstaltung eines runden Tisches in Lomé für 35 Mitglieder und Mitarbeiter(innen) von NRO und Vereinen des Kinderschutzes sowie ihren Netzwerken
  • Produktion und Ausstrahlung von 324 Radiosendungen, Radio-Spots und einem Dokumentarfilm zur Sensibilisierung der Bevölkerung
  • Durchführung von Sensibilisierungskampagnen in 6 besonders betroffenen Kommunen für insgesamt 1.800 Personen.
  • Verbreitung von Kinderrechten in lokalen Sprachen in den Gemeinden

 

Zur Stärkung des Partners für die Kinderrechtsarbeit

  • Schulung des Projektpersonals
  • Aufnahme und Förderung landwirtschaftlicher Aktivitäten und Einkommen schaffender Maßnahmen
  • Lokales Fundraising

Finanzierung

Projektkosten: 602.800 Euro

 

Finanzpartner:

  • Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)
  • Sternstunden e. V.
  • CREUSET-Togo
  • Eigenmittel von Kinderrechte Afrika e. V., d. h. Spenden

Titelbild: Kinder im Zentrum Kandyaa spielen oder helfen im eigenen Garten. © Horst Buchmann

Spendenkonto:

Sparkasse Offenburg/Ortenau

Kinderrechte Afrika e. V.

BIC: SOLADES1OFG

IBAN:

DE69 6645 0050 0076 0040 44

Kinderrechte Afrika e. V.

Schillerstraße 16

D-77933 Lahr

 

Tel.: 07821/38855

Fax: 07821/985755

info[at]kinderrechte-afrika.org

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